Hallöchen!
Auf den heutigen Post haben viele von euch hingefiebert und mich haben viele Fragen zu diesem Thema bzw. zu unserer derzeitigen Lebenssituation erreicht. Deswegen wird es heute ein wenig privater, denn ich erzähle euch wie es zum jetzigen „Zustand“ kam, wie es in Zukunft weiter gehen wird und wie wir mit der Situation zurecht kommen.
Die USA: Unsere persönliche Vorgeschichte
Zunächst einmal ein kleiner geschichtlicher Rückblick. Auch wenn die meisten von euch ja schon länger mitlesen und wissen, wie es um unsere Verbindung zu den USA bestellt ist. Dennoch möchte ich kurz schildern wie wir zu den USA stehen und warum der große Chef gerade dort arbeitet.
Die USA und ich. Oh man diese Verbindung besteht schon ne Weile. Seit ich 16 bin reise ich zwischen den USA und Deutschland hin und her. Das sind jetzt also schon über 10 ähhh upsi sorry über 20 Jahre. Ich war als Austauschschülerin da, als Praktikantin und als Privatperson in diversen Urlauben. Ich kann mittlerweile nicht mehr zählen wie oft ich schon drüben war und ich habe schon viele Bundesstaaten und Städte gesehen.
Der große Chef und icke sind schon sehr lange zusammen und auch ihn habe ich direkt von Beginn mit meiner USA Begeisterung angesteckt, so dass wir bereits unzählige Male zusammen dort waren.
Noch kinderlos war unser Plan, irgendwann dauerhaft in die USA zu gehen. Mit der Geburt des Mini Chefs verschob sich das ein wenig. Aus dauerhaft wurde „für einen längeren Zeitraum“. Das taten wir dann auch. Zusammen mit dem Mini Chef. Der war beim ersten längeren Aufenthalt (sieben Wochen) knapp zwei Jahre alt und beim zweiten längeren Aufenthalt (drei Monate) knapp drei und feierte auch seinen dritten Geburtstag in Kalifornien.
Bei diesem Aufenthalt haben wir uns auch schon Häuser angesehen, denn der Plan war, kurz zurück nach Deutschland zu reisen und dann für mindestens sechs bis neun Monate zusammen zurück zukehren. Das war im Januar 2015.
Dann stellten wir fest, dass ich schwanger bin. Das änderte erstmal alles, denn ich wollte mein Kind in Deutschland zur Welt bringen und auch meine Schwangerschaft in Deutschland verleben. Also lag der Plan „längerfristig in den USA zu leben“ erstmal auf Eis.
Aber nur kurz, denn wir arbeiteten beide weiterhin daran, den Fuß in der amerikanischen Tür zu lassen. Vor allem der große Chef war stets bemüht die amerikanischen Projekte aufrechtzuerhalten. Und das schaffte er auch. 😉
Warum ich das nun alles erzähle? Weil ick weiß, dass Privates Leser anzieht. 😉
Nee. Quatsch. Weil ich aufzeigen möchte, dass wir uns die derzeitige Situation – also getrennt vom Papa zu sein – selber ausgesucht haben. Wir wussten worauf wir hinarbeiten und wir wussten, dass das irgendwann mal so kommen kann.
Warum sind wir nicht mitgegangen?
„Du bist doch selbstständig und die Kinder noch nicht in der Schule! Warum geht ihr denn nicht auch rüber?!“
Diese Sätze höre ich oft. Klar, bin ich selbstständig und somit keinem Arbeitgeber gegenüber verpflichtet. Klar, kann ich selbst entscheiden wo ich arbeite.
Würden wir dauerhaft mitgehen, müssten beide Kinder in den USA in einen Kindergarten gehen. Ansonsten hätte ich keine Zeit zum Arbeiten. Dass das mit dem Kindergarten bei uns mit dem Mini Chef ordentlich schief ging, wisst ihr ja. Wenn nicht, könnt ihr das gern noch mal hier nachlesen. Der Mini Chef sagt heute noch, dass er auf keinen Fall in einen amerikanischen Kindergarten möchte und deswegen ist diese Option aktuell für uns nicht präsent.
Also ist der Papa erstmal alleine gegangen. Ich sage erstmal, da wir jetzt noch nicht abschätzen können was die Zukunft bringt. Wie lange läuft das jetzt so? Gehen wir vielleicht doch noch mal alle rüber? Wir wissen es ehrlich gesagt noch nicht. Alles ist möglich! 😉
Unsere derzeitige Situation und wie wir damit klar kommen
Also ist es im Moment so, dass unserer Papa in den Staaten ist und wir eben hier und wir kommen damit alle wunderbar zurecht.
Es ist ja auch nicht so, dass wir für Monate voneinander getrennt sind. Bisher waren vier Wochen der längste Zeitraum. Klar, vier Wochen sind recht lang. Aber vier Wochen sind eben – besonders mit Kindern – auch recht kurz und fliegen nur so dahin.
Durch den Schritt vom großen Chef, in den USA zu arbeiten, ergeben sich für uns unfassbar viele Möglichkeiten. Beruflich und privat. Wir können mehrmals im Jahr in die USA reisen, unsere Kinder wachsen teils Zweisprachig auf, unsere Kinder lernen durch das Reisen so viel und wir alle nehmen so viel mit. Kultur, Erfahrungen, gemeinsame Zeit und Erinnerungen, die uns keiner nehmen kann.
Ich finde es ehrlich gesagt großartig, dass wir unseren Kindern so eine Chance gewährleisten können. Die Chance immer und immer wieder in so ein tolles Land reisen zu können, die Chance die englische Sprache zuhause und vor Ort lernen zu können und die Chance unvergessliche Erlebnisse und Erfahrungen machen zu können.
Immer wieder vom Papa Abschied nehmen zu müssen ist scheiße. Das muss man mal so ganz klar sagen. Aber dafür sind die Wiedersehen umso schöner und zum Glück leben wir ja in einer Zeit, in der man mit nur einem Klick am Rechner geliebten Menschen so nah sein kann. Danke an Whatsapp, Skype oder Flight Radar. Man kann seinen geliebten Menschen immer und überall „nah“ sein und sie sogar verfolgen. Selbst im Flugzeug kann man sie anrufen oder mit ihnen per Video chatten.
Wie wird es weitergehen?
Aktuell ist der Papa in Las Vegas. Danach geht es nach Kalifornien und dann noch mal nach New York. Ja, es gibt durchaus schlechtere Reiserouten. 😉 Der aktuelle Aufenthalt ist kurz. Er wird nur knapp zwei Wochen weg sein. Dann kommt er für knapp drei Wochen nach Hause und muss dann voraussichtlich bis Weihnachten wieder rüber.
Geplant ist, dass ich mit den Kindern im Oktober noch mal hinterher reise. Wir wissen nur noch nicht wohin (Ost- oder Westküste), denn es gibt diverse Projekte.
Auch im nächsten Jahr wird es wahrscheinlich erstmal so weiter gehen. Sprich, er reist zwischen Deutschland und den USA hin und her und die Kinder und ich werden mehrmals rüber fliegen.
Die gemeinsame Zeit genießen wir immer sehr und wir sehen an der Situation nur das Positive. Im Moment gibt es auch nichts Negatives. Uns geht es allen gut mit der Situation. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir das nur so lange machen, wie es allen dabei gut geht. Kommt irgendeiner in der Familie mit der Situation nicht mehr zurecht, brechen wir es ab oder ändern es so ab, dass wir dauerhaft zusammen sein können. Wo das dann sein wird, ob in Deutschland oder in den USA, wird sich zeigen.
Und jetzt würde ich mich sehr über einen Austausch freuen. Gibt es da draußen noch mehr Familien, wo einer der beiden Eltern kurzzeitig oder auch längerfristig im Ausland arbeitet? Wenn ja, wo und für wie lange? Und wir kommt ihr alle damit zurecht?
Ich stelle also fest: Mit Kinderaugen betrachtet, ist der Papa am Montag wieder nach Amerika geflogen. Da war ich ganz schön traurig, aber er hat gesagt, dass er mir wieder ein Cars Auto mitbringt. Da war ich wieder froh.
Eure Dajana
4 Comments
Kathrin
18. September 2017 at 5:51Huhu,
bin gerade zufällig über Deinen Blog und diesen Artikel gestolpert und kleben geblieben, weil mich Privates anzieht. Kleiner Scherz 🙂 Weil ich selbst seit drei Monaten mit meinem Mann und zwei Kindern in New York lebe. Vor einem Jahr stand die Entscheidung im Raum und ich habe ordentlich gehadert. Manche haben vorgeschlagen, dass mein Mann doch alleine gehen solle, aber das kam weder für ihn noch für mich noch für die Kinder in Frage. Thomas ist gerade ein paar Tage in Amsterdam auf einer Messe und meine Tochter (6 Jahre) jammert mir jeden Abend die Ohren voll. Wäre er wochenlang weg, käme sie nie mehr aus dem Tal der Tränen heraus.
Ich habe die Entscheidung mitzugehen übrigens trotz aller Zweifel nie bereut. Die Kinder hatten es streckenweise echt schwer (Freunde vermisst, gestöhnt, weil sie kein Englisch konnten), aber sie haben sich durchgebissen. Und ich hoffe nun, dass wir zumindest mittelfristig hier bleiben können. Ich mag es wirklich sehr.
Mein Sohn (im Nov. 3) bleibt diesen Winter übrigens noch zu Hause bei mir. Auch er würde sehr wahrscheinlich nicht in einen amerikanischen Kindergarten gehen. Mal davon abgesehen, dass das ein Schweinegeld kostet…
So jetzt aber genug! Ich hoffe, dass Eure Zeit ohne Papa wirklich schnell verfliegt! Und falls Ihr mal alle in New York aufschlagt, dann melde Dich doch einfach. Wir haben ein sehr gemütliches Gästezimmer. Mit Bad 🙂
GlG
Kathrin
Mit Kinderaugen
18. September 2017 at 22:08Hi Kathrin,
lieben Dank für deinen Kommentar. Ick mag auch private Geschichten. 😉
Toll, dass ihr zusammen den Schritt nach NYC gewagt habt. Wir haben ja auch schon mehrmals als Familie in der USA gelebt und das ist schon toll und schweißt zusammen. Mal sehen was bei uns noch kommt. Dein Besuchsangebot behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf. 😉
Jasmin Hil.
14. November 2017 at 1:03Hmm wir sind ja auch große USA-Fans und minimum 1 x im Jahr für mindestens 4 Wochen drüben. Haben gerade letzte Woche wieder Flüge gebucht. Ich könnte mir auch vorstellen dort zu leben und und und…was ich mir nicht vorstellen könnte? So lange von meinem Mann und dem Papa getrennt zu sein. Klar die vielen Vorteile sind klasse ( Ich hätte auch gerne öfter die Möglichkeit rüber zu fliegen) aber er würde mir im Alltag zu sehr fehlen. Ich freue mich dass Ihr mit der Situation aktuell gut klarkommt und wieder ein kleines Stück näher an euer Ziel kommt – bzw. die Option irgendwann alle rüber zu gehen aufrecht haltet.
lg Jasmin
Mit Kinderaugen
17. November 2017 at 3:19Hi Jasmin, lieben Dank für deinen Kommentar. Noch geht es alles und wir sehen einfach die große Chance in der aktuellen Situation. Bisher war das längste vier Wochen und ich muss sagen, dass das wirklich schnell um ging. Besonders mit Kindern rast der Alltag ja an einem vorbei. Aber du hast auf jeden Fall recht: Der Partner fehlt im Alltag. Und das nicht mal bei den großen Sachen, sondern eher bei den Kleinigkeiten. Lg, Dajana