• Home
  • /
  • family
  • /
  • Meine Gedanken zur schrecklichen Germanwings Katastrophe

Meine Gedanken zur schrecklichen Germanwings Katastrophe

Ich hatte heute einen schönen Tag. Da der Mini Chef wegen seiner Bindehautentzündung noch zuhause ist haben wir ausgiebig gefrühstückt. Danach haben wir gespielt, ich habe dem Mini Chef beim Spielen zugeguckt, wir haben uns an dem schönen Wetter am Vormittag erfreut. Ich bekam eine Zusage für eine tolle Kooperation, habe Mittag gekocht und wir waren im Waschsalon Wäsche waschen, da unsere Waschmaschine kaputt ist.

Es war ein normaler Tag, aber es war eben ein sehr schöner Tag. Und dennoch waren meine Gedanken heute nicht frei. Ständig musste ich an die Menschen denken, die heute so viel Leid und Schmerz ertragen müssen. Ihre Gefühle kann ich mir nicht im Entferntesten vorstellen. So schlimm und dunkel müssen sie sein wegen dieser schrecklichen Katastrophe, die ihr Leben innerhalb weniger Minuten verändert hat.

Eine Katastrophe von der ich immer dachte, dass sie uns nie passieren würde. Bisher waren solche Katastrophen immer so unfassbar weit weg von uns. Aber jetzt ist es quasi vor unserer eigenen Haustür passiert. Uns. Uns Deutschen. Die, die doch immer so penibel und genau in allem sind. Uns Deutschen. Deren Technik und Arbeit auf der ganzen Welt große Wertschätzung erhält. Uns Deutschen. Deren größte Fluggesellschaft auf der ganzen Welt hoch angesehen ist. Genau uns ist jetzt diese unfassbar schreckliche Katastrophe passiert.

Eine Katastrophe, die uns alle seit gestern hemmt. Eine Katastrophe, die uns alle seit gestern beschäftigt. Eine Katastrophe, die wir wahrscheinlich niemals haben kommen sehen.

Ich saß in der Küche und habe gearbeitet. Der große Chef und der Mini Chef waren im Wohnzimmer. Der TV lief. Auf einmal ruft mich der große Chef. Mitten im Satz hält er inne. Ich bleibe sitzen, aber merke, dass etwas komisch ist. Wieder ruft mich der große Chef. An seiner Stimme merke ich, dass etwas nicht stimmt. Er sagt, ich solle zum TV gucken. Ich höre gar nicht was sie im TV sagen, sondern sehe nur die Schlagzeile über den Fernseher flackern. Ich stand regungslos da und glaubte nicht was ich da las. Das war und ist immer noch ein absoluter Schock.

Ein Airbus A320. Die selbe Maschine mit der Omi erst vor ein paar Wochen von Köln nach Berlin geflogen ist. Die selbe Maschine mit der der Mini und Chef und ich so unzählige Male in den letzten Jahren von Köln nach Berlin und wieder zurück geflogen sind. Die selbe Maschine mit der schon so viele meiner Freunde und Bekannte geflogen sind. Diese Maschine sollte abgestürzt sein?! Das konnte doch nicht stimmen.

Germanwings. Eine Tochtergesellschaft der Lufthansa. Lufthansa. Die deutsche Mutter-Fluggesellschaft. Die Fluggesellschaft der alle vertrauten. Mit der sich alle sicher fühlten. Und nun? Können wir das nicht mehr? Es werden Stimmen laut, dass es in letzter Zeit schon häufiger technische Probleme mit dem Airbus A320 der Lufthansa und Germanwings gegeben haben soll. Ich bin schockiert. Schockiert wegen der Ereignisse. Schockiert wegen den Nachrichten der Fluggesellschaft, der ich seit Jahren mein Vertrauen geschenkt habe. In die nicht nur ich mich gesetzt habe, sondern in die ich auch mein Kind, meinen Partner, meine Mama und viele meine Freunder gesetzt habe. Und nun? Können wir uns nicht mehr in Lufthansa Maschinen setzen? Ist unser Vertrauen durch diese schreckliche Katastrophe zerstört?

Ich weiß es nicht. Fragen üder Fragen auf die es hoffentlich bald Antworten geben wird. Ich weiß nur, dass an Bord zwei Babys und sechzehn Schüler waren. Achtzehn Kinder, die ihr Leben noch vor sich hatten. Jede Mutter weiß, wie ich mich gefühlt habe, als ich erfahren habe das Kinder und Babys an Bord waren. Aber auch alle anderen verunglückten Menschen berühren mein Herz, denn sie waren Mütter, Väter, Brüder, Schwestern, Omas, Opas, Tanten, Onkel, Freunde, Bekannte, Cousins, Cousinen, Paten, Kollegen. Sie waren Menschen, die von anderen Menschen geschätzt und geliebt wurden.

Es ist eine unfassbare Tragödie und wir werden wohl alle noch Tage, Wochen, Monate brauchen ehe wir das verarbeiten und glauben können. Sicherlich, das Leben geht weiter. So ist das Leben eben. Das ist ja auch gut so. Dennoch sollten wir alle kurz inne halten und für die Familien und Angehörigen beten. Wir sollten sie in unseren Gedanken und Herzen tragen. Dadurch können wir ihnen ihre furchtbaren Schmerzen nicht abnehmen, aber wir können sie vielleicht mildern.

Eure Dajana

 

3 Comments

  • Anonym

    26. März 2015 at 10:25

    Ich finde es auch unfassbar. Es war wie damals am 11.September.Jeder wird noch in Jahren genau wissen, was er damals gemacht hat. Ich bin tief betroffen über die unzähligen Toten, darunter Babys und Jugendliche. Dieser Schmerz, den die Angehörigen nun erleiden, kann ich nur bedingt nachempfinden, obwohl wir in unserer Familie vor zwei Wochen auch einen geliebten Menschen verloren haben. Dieser Schmerz ist anders.Es bleibt hier bei dieser Katastrophe die Frage nach dem Warum?
    Meine Gedanken und Gebete sind bei den Angehörigen.

    Antworten
  • Beauty Mami

    26. März 2015 at 14:16

    Es ist eine unfassbare Tragödie, die mir unter die Haut geht. Ich könnte jedesmal weinen, wenn ich an die Opfer und deren Angehörigen denke… Kinder! Es waren so viele Kinder an Bord!
    Mein Mann fliegt morgen und ich habe jetzt schon Bauchschmerzen. 🙁

    Antworten
  • Anonym

    27. März 2015 at 9:53

    Hallo Dajana,

    du hast sehr schöne und passende Worte für diese unvorstellbare Tragödie gefunden. Mein Mann ist Fluglotse und hat mir schon tausend Mal erklärt, dass die armen Menschen nicht lange leiden mussten, da sie durch den schnellen Druckabfall das Bewusstsein verloren haben. Ein sehr sehr schwacher Trost!
    Ich hoffe auch, dass die vielen Angehörigen das irgendwie überstehen und aushalten. Es ist so schlimm, kaum auszuhalten, dass es immer wieder solche Katastrophen gibt.

    Liebe Grüße
    Tanja

    Antworten

Schreibe einen Kommentar