Hallöchen!
Seit ich Mutter bin, beschäftigt mich fast täglich ein Thema: Der Stuhlgang meines Kindes. Ick weeß och nicht warum das so ist, aber es ist eine Tatsache. Ich habe noch nie in meinem Leben so oft und so viel über das große Geschäft geredet und nachgedacht. Zunächst dachte ich, dass mit mir etwas nicht stimmen würde. Doch durch geheime Recherchen in Sozialen Netzwerken und auf offener Straße konnte ich beruhigt feststellen, dass auch andere Mütter (und Väter) den Windelinhalt ihrer Sprößlinge ausgiebig diskutieren.
Auch leichte Konkurrenzkämpfe habe ich schon beobachten dürfen: „Waaaasss??? Dein Kind kackt nur alle 3 Tage?! Also Karl-Heinz-Gustav kackt 3x am Tag. So wie es oben rein geht, kommt es unten wieder raus.“ Aha! Ok. Jut, dann weeß ick ja erstmal bescheid.
Als ich noch keine Muddi war, haben mich Themen über Ausscheidungen aus den kindlichen Körperöffnungen relativ wenig interessiert. Im Gegenteil. Ich habe die sich über Pipi und Kacka unterhaltenden Mütter mitleidig angesehen und dachte: „Oh mein Gott! Also ick werde als Mutter nicht so viel über die Ausscheidungen meines Kindes sprechen.“ Als das Kind dann aber geboren war und nach ein paar Tagen zum ersten Mal diese klebrige, sehr dunkle Masse aus dem Hintern trat (in Fachkreisen auch Kindspech genannt), hat es schnapp gemacht. Ick saß in der Kackfalle.
Zu Babyzeiten spricht man ja noch leicht amüsiert über die kindlichen Ausscheidungen. Stolz erzählt man dem Vater abends wie man mit einem eleganten Hechtsprung nach rechts dem rasanten Spritzpups des auf dem Wickeltisch liegenden Kindes ausweichen konnte, nur um sich dann vom direkt darauffolgenden Pipistrahl ko spritzen zu lassen. So lange man stillt, ist das Thema auch wirklich noch recht amüsant. Der Stuhlgang des Kindes riecht noch nicht streng und ist auch von der Konsistenz her noch zu ertragen.
Mit zunehmendem Beikostverzehr und der danach einsetzenden „richtigen Nahrungsaufnahme“ wird das Thema Stuhlgang allerdings etwas unerträglicher. Und jeder weiß jetzt wovon ich spreche. Ein angenehmer Duft ist wirklich etwas anderes. Von eleganten Hechtsprüngen nach rechts sieht man dann ab, denn man ist nur damit beschäftigt ohne Husten- und Erstickungsanfall die Windel zu wechseln. Klappt mit einem strampelnden Kind natürlich nicht immer.
Bei uns ist es nun leider auch so, dass der Mini Chef seit ein paar Monaten immer wieder Mal Probleme mit Verstopfung hat. Sprich: Bei uns ist das Thema also noch präsenter. Kackt der Mini Chef ohne Probleme, dann ist das bei uns wie ein Freudenfest. Es wird getanzt, gesungen, gelacht und die Ausscheidung wird begeistert gefeiert. Wessen Kind schon mal an Verstopfung gelitten hat, der weiß wovon ich spreche. Die Freude über eine schmerzfreie Ausscheidung des Mini Chefs ist bei mir dann so groß, dass ich wie Rumpelstilzchen mit erhobenen Armen um den Windelinhalt herumtanze.
Mittlerweile ist das bei mir so gar so schlimm, dass ich mich nicht mal mehr davor scheue, mich mit Wildfremden ausgiebig über die Konsistenz und Menge des Windelinhalts zu unterhalten. Sei es auf Kindergeburtstagen oder im Kindergarten – der Stuhlgang ist das Partythema Gesprächsthema Nummer 1. Und wenn wir mal wieder in einer Verstopfungsphase waren, habe ich sogar schon mal per Whatsapp Fotos des Windelinhalts an den großen Chef geschickt. Einfach nur deswgen, weil ich mich so gefreut hatte, dass was raus kam. Klingt komisch, ist aber so!
Aber wieso ist das denn nun so? Warum müssen wir uns ständig über den Stuhlgang unserer Kinder unterhalten? Wer an dieser Stelle eine wissenschaftlich belegte und durch viele Studien herausgefundene Antwort erwartet, hat leider Pech gehabt. Ick weeß es nämlich och nicht. Ich weiß nur, dass es eben so ist. Und jede Mutter und jeder Vater kennt doch dieses Gefühl des Stolzes, wenn Junior ordentlich in die Windel gemacht hat. Ein Wahnsinns Gefühl, oder?
Für mein Kind hoffe ich nur, dass das Thema Stuhlgang in ein paar Jahren nicht mehr so viel und heiß diskutiert wird. Ist ja schließlich nicht so schön, wenn der 16-Jährige Mini Chef mit seiner Freundin bei uns im Wohnzimmer sitzt und ich ihn freudestrahlend frage: „Und? Heute schon gekackt?“
Ich stelle also fest: Mit Kinderaugen betrachtet, spielt mein Stuhlgang bei uns ein große Rolle. Da ich ab und zu Probleme mit Verstopfung habe, ist Muddi stellenweise darauf ganz schön fixiert. Zurzeit klappt es aber ganz gut und ich haue ohne Probleme die Windel voll.
Eure Dajana
8 Comments
Nicola B
26. Juni 2014 at 12:23🙂 Bei uns in der Familie ist es der Running Gag, das beim Essen!! grundsätzlich ein Fäkal-Thema zur Sprache kommt. Schon immer 🙂
Zwar mache ich keine Bilder (eins habe ich allerdings aus der Stillzeit, da war eh alles zu spät und ist später mal für die Hochzeitszeitung), aber wenn es mal ein erfolgreicher Tag war, dann bekommt der Herr Papa schonmal eine Textnachricht oder bei einem Telefonat statt einem Hallo ein : Es hat heute wieder geklappt. Auch da mache ich dann ein Freudentänzchen, denn wenn ich meine Kleine sehe, wie sie auf der Toilette sitzt und sich quält, dann habe ich auch Tränen in den Augen. Gottseidank trinkt mein Kind liebendgern Pflaumensaft, daher werden diese Episoden immer weniger 🙂
Mir ist bisher auch noch kein Elternteil untergekommen, das nicht wenigstens eine Geschichte zu dem Thema beitragen kann. Aber das ist ja auch egal oder wie es in dem Ballermann-Lied heißt: Scheiß drauf 🙂
Mit Kinderaugen
27. Juni 2014 at 10:21HaHa komischerweise reden wir auch sehr gern beim Essen darüber. 🙂
Ich finde es auch ganz schlimm mitansehen zu müssen, wie sich der Mini Chef quält. Wir haben auch schon die Ernährung umgestellt und er bekommt ertwas zur Erleichterung. Bis jetzt klappt es ganz gut.
importkaaskop
26. Juni 2014 at 12:37Hallo Dajana,
bei uns gibts zum Glück keine Kackprobleme, außer dass der kleine Kaaskop nicht mehr gerne gewickelt wird und sich zwischen Kacken und Wickeln gerne noch ausführlich ein paar Mal auf den Popo plumpsen lässt, um alles schön zu verteilen..
Ich glaube, Eltern sind so auf den Stuhlgang ihres Nachwuchses fixiert, weil der gute Aufschlüsse über die Gesundheit gibt. Die Hausärzte hier in Holland fragen offenbar gerne mal nach dem Zustand des Stuhlgangs, wenn man irgendwelche allgemeinen Beschwerden hat, und anders als in anderen Ländern haben die Toiletten hier oft eine Art Plateau, sodass man sich die Kacke vorm Abziehen noch kurz angucken kann, wenn man will (hab ich mir sagen lassen).
Da du ja mal erwähnt hast, dass der Mini Chef kein Obst (und Gemüse?) mag, könnte ich mir übrigens vorstellen, dass er einfach zu wenig Ballaststoffe reinbekommt. Die machen die Kacke schön weich. Oder trinkt der Mini Chef zu wenig? Das kann auch zu harter Kacke führen. Nur mal so eine Idee. Hast du schon mal selbstgemachte Smoothies ausprobiert? Zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen. Auch nur so eine Idee.
Weiterhin schöne Scheiße wünscht euch
Kristine
Mit Kinderaugen
27. Juni 2014 at 10:23Diese Ant-Wickel-Phase hatte wir auch.Dann wurde es wieder besser und jetzt hat er wieder keen Bock. Mit 2 1/2 gehen wir aber jetzt auch mal da Trocken werden Thema an.
Er trinkt übrigens genug, aber wie gesagt das Obst und Gemüse fehlt. Ich bin ja froh, wenn er am Tag 2 Beutel Quetschobst isst. Die isst er aber auch nur, wenn ich ihn besteche: Ein kleines Stück Schoki oder einen Keks gegen einen Beutel. 😉
Anne
26. Juni 2014 at 19:20Oh, Dajana, jetzt muss ich mich erstmal wieder einkriegen! Den Tanz um die Windel bitte unbedingt Laba- oder Beneshnotieren und für die Ewigkeit konservieren! 🙂 Anne
Mit Kinderaugen
27. Juni 2014 at 10:24Wird gemacht liebste Anne 🙂
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1. Juli 2014 at 18:42Ich glaube das ist einfach ein Thema bei Müttern weil es ja wichtig ist das was in den Körper rein und auch wieder raus kommt. Und es lässt mit zunehmenden Kindesalter auch nach, mein Sohn hatte früher auch öfters probleme und ist dann mit hochrotem Kopf und Schweißausbrüchen durch den Garten oder der Wohnung gerannt, ich habe jedes mal mitgelitten. Er hat auch kaum Obst nur Apfel und Erdbeeren gegessen und Gemüse eigentlich nur Möhren. Dann habe ich jeden abend Trockenpflaumen in heißes Wasser eingeweicht und ihm morgens in der Apfelschorle gemischt, dann wurde es besser.
Mit Kinderaugen
3. Juli 2014 at 12:09Ich leide auch jedes Mal so mit, wenn der Mini Chef wieder Mal Verstopfung isst. Das einzige Obst was er ist sind Bananen. Auch nicht gerade hilfreich bei Verstopfung. Aber naja im Moment läuft es wieder ganz gut. Im wahrsten Sinne des Wortes. 😉