Hallöchen!
Da es auf meinen Artikel zum Thema Flugreisen mit Kleinkindern so viel positives Feedback gab und mich jetzt nach unseren fünf Wochen in den USA so viele Fragen erreicht haben, schildere ich euch gern noch mal unsere Erfahrungen und Erlebnisse auf den beiden Langstrecken Flügen im Juni und Juli (Frankfurt → LA und LA → Frankfurt) und generell ein paar Infos wie das bei uns auf Reisen in die USA so läuft.
Ich fasse das thematisch wieder unter Zwischenüberschriften zusammen. So könnt ihr euch besser zurechtfinden.
Die letzten Tage vor dem Abflug
Verdammte Hacke war ick nervös. Nach außen ruhig, aber innen dezent angespannt. Wer mich kennt weiß, dass ich generell zur entspannten Gattung Mensch gehöre. Der Langstreckenflug nach LA mit zwei Kleinkindern hat mich aber dennoch nicht ganz locker gelassen.
Die Freude auf den großen Chef und “unsere” USA überwiegte aber und ich versuchte, dem Flug so entspannt wie möglich entgegen zusehen. Die Nacht war – wie nicht anders zu erwarten – kurz. Sehr kurz sogar. Ich habe keine drei Stunden geschlafen und unsere Freunde standen bereits um 7.00 Uhr auf der Matte. Der Flug ging um 10.15 Uhr nonstop ab Frankfurt nach Los Angeles.
Wir waren pünktlich am Flughafen, gaben unsere Koffer ab und verabschiedeten unsere Freunde. Ja, und dann stand ich da. Alleine mit zwei Kindern unter sechs und dachte mir nur so “Altaaaa, was machst du hier eigentlich?” Dann dachte ich mir aber auch “Ach komm nun reiß dich mal zusammen! Schließlich fliegen jeden Tag Mütter alleine mit Kindern durch die Welt.” Und dann dachte ich mir aber auch noch “Altaaaa, wo wir jetzt gleich hinfliegen. Mal kurz auf die andere Seite der Erde.”
Nun ja, wie gingen durch die Sicherheitskontrolle und das verlief auch alles recht schnell. Netterweise wurden wir durch den First Class Schalter geschickt. Wir standen nicht mal 15 Minuten an.
Dank geschenkten Goldmünzen im Wert von 2€ vom netten Lufthansa Bodenpersonal durften sich die Kinder noch eine Kleinigkeit im Duty Free Shop aussuchen. Noch kurz den Papa, den Opa und die Omi angerufen und dann ging es auch schon in den Flieger.
Ich hatte wie immer auch einen Sitzplatz für die Mini Chefin gebucht und so gehörte eine komplette Reihe uns. Ich legte den extra Sicherheitsgurt für den Mini Chef an (es hat sich auch niemand daran gestört oder auch nur ansatzweise Interesse dafür gezeigt), packte alles aus was ich für den Start und die erste Stunde Flug benötigte und dann hieß es auch schon “Boarding completed” und ab ging es zur Startbahn.
Die Flüge
Beide Flüge verliefen wirklich verhältnismäßig entspannt. Auf dem Hinflug war die Mini Chefin zunächst wach, schlief dann für knapp zwei Stunden und war dann bis zur Landung in LA wieder wach. Der Mini Chef schlief gar nicht. Der spielte lieber mit seinem zuvor im Duty Free gekauften Nexo Knights Set und schaute im Wechsel den LEGO Batman Film und Robi irgendwas.
Da wir Kinderessen bestellt haben, kam das auch früher. Leider war das Essen echt nicht gut. Wir waren richtig enttäuscht, denn günstig sind Flüge ja nicht und da erwarte ich einfach ein qualitativ gutes Essen. Besonders für die Kinder. Sogar den Stewardessen ist das schlechte Essen aufgefallen, denn die kamen später noch zu uns und meinten, sie hätten gesehen, dass wir das Kinderessen gar nicht angerührt hätten. Und sie würden es auch nicht gut finden und boten uns ein Ersatzessen an. Das fand ich äußerst freundlich, nur leider war das Ersatzessen auch nicht wirklich besser. Zum Glück reisen wir Muddis ja immer mit ausreichend Proviant und so war die Grundversorgung von uns allen abgedeckt.
Ja, und so vergingen die elf Stunden Flug dann irgendwie. Die Mini Chefin und ich waren bestimmt acht Mal auf der Toilette. Dazu muss ich sagen, dass ich recht schnell beim Fliegen Kopfschmerzen bekomme. Deswegen trinke ich immer sehr, sehr viel Wasser. Das sorgt dann aber für regelmäßige Toilettengänge. Mit Kleinkindern ist das aber nicht so schlecht, denn so ist man immer “unterwegs” und beschäftigt. Die Mini Chefin fand das Rumlaufen extrem spannend, denn auf dem Platz sitzend habe ich ihr verboten wie wilde mit den Füßen und Händen gegen den Vordersitz zu hauen (sorry dafür noch mal an die Dame die vor uns saß, aber sie verstehen sicherlich – Kleinkind in der Trotzphase – versuchen sie mal so einem Mini Wesen etwas zu verbieten, dass es sich in den Kopf gesetzt hat – ja, das ist fast unmöglich und besonders auf engstem Raum eine echte Lebensaufgabe).
Besonders spannend fand sie die Treppe am Ende des A380. Hoch durften wir leider nicht. Ein kleiner Gruß an die Lufthansa Crew “Habt euch da mal bitte nicht so! Gestört hätten wir die Passagiere oben bestimmt nicht. Wir wollten nur mal gucken. Für Kinder ist die Vorstellung, dass im Flugzeug noch Menschen über einem sitzen sehr spannend.”
Irgendwann hieß es dann “Cabin Crew, prepare for landing!” und wir waren da. “Hello lovely LA. Good to be back!”
Auch der Rückflug – der ja über Nacht war – war wirklich ok. Die Mini Chefin schlief direkt beim Start ein, war aber auch recht schnell wieder wach. Beide Kinder waren wirklich lieb und wir haben gemalt, waren mehrfach auf der Toilette (laufen und so), haben Fernsehen geguckt und Bücher gelesen.
Irgendwann haben beide Kinder dann halb auf und halb unter mir geschlafen, so dass ich ab Hüfte abwärts leider nichts mehr spürte. Aber egal. Hauptsache die Kinder schlafen.
Einreise in die USA
Ich erwähnte es ja bereits mehrfach: Wenn man Pech hat, steht man beim Zoll in den USA ewig. Und mit ewig meine ich Stunden. Und nein das liegt nicht an Trump. Dit war auch vor Trump schon so.
Wir hatten aber wieder Glück, denn wir wurden von drei netten Zollbeamten vorgezogen. Wahrscheinlich hatten sie Mitleid mit mir, da ich so übermüdet und fertig aussah. Wie dem auch sei: Wir standen nicht mal 20 Minuten und waren durch. Weltklasse.
Auch unsere Koffer waren rucki zucki da und so konnten wir gespannt wie Flitzebögen zu unserem Papa gehen. Die Wiedersehensfreude war riesig und so schön. Irgendwie fühlte es sich auch etwas irreal an. Da steht unser Papa einfach so in LA am Flughafen rum und holt uns ab. Wie dem auch sei: Wir waren glücklich und endlich da und freuten uns auf die nächsten Wochen.
Unterwegs in den USA
Oft werde ich gefragt, wie wir in den USA unterwegs sind. Weite Strecken legen wir mit dem Flieger zurück. Eine Gute Fluggesellschaft für Inlandsflüge ist zum Beispiel Virgin America.
Ansonsten haben wir immer ein Mietauto. So auch dieses Mal. Kindersitze kann man mit mieten. Die muss man vor Ort aber auch alleine einbauen (wie in Deutschland auch). Aus Sicherheitsgründen dürfen das die Angestellten bei den Mietwagenfirmen nicht tun. Sie helfen einem aber verbal und geben Tipps für den Einbau.
Wickeln und Stillen auf Reisen
Auch zum Thema Wickeln (und Stillen) wurde ich schon sehr oft gefragt. Wie wir das auf Reisen machen? Und wo? Und wie das mit dem Stillen in den USA so sei?
Gestillt wird ja bei uns nur noch Nachts. Daher war es dieses Mal kein Thema. Ansonsten hatte ich immer ein großes Tuch oder eine große Mullwindel dabei, die ich mir beim Stillen übergelegt habe. Auch in den USA kann man in der Öffentlichkeit stillen. Nur sieht man eben sehr wenig in der Öffentlichkeit stillende Mütter und wenn dann wird es sehr diskret getan. Für mich ist das total ok, denn ich war noch nie ein Freund vom Stillen im Café oder zwischen fremden Muddis auf der Parkbank.
Lieber hab ich mich an einen ruhigen Ort zurückgezogen. In den USA gibt es in vielen größeren Einrichtungen (wie z.B. Malls) so genannte Nursing Rooms wo ihr in Ruhe stillen könnt. Auch gibt es oft wirklich große Family Lounges wo ihr eure Ruhe habt. Ansonsten gilt: Stillen in der Öffentlichkeit ist ok, aber ein wenig Diskretion sollte sein.
Beim Wickeln sind wir auf Reisen auch recht unkompliziert. Gewickelt wird da wo es gerade passt. Wir suchen nie lange nach Wickelräumen oder Wickelablagen. Wir wickeln im Stehen, im Kofferraum, auf der Wiese oder auch am Strand. Auch hier versuchen wir immer im Sinne der Kinder, (also jetzt nur noch im Sinne der Mini Chefin) auf ein wenig Diskretion zu achten.
Wir haben immer Wickelunterlagen dabei. Seit Neuestem die von Lillydoo. Die sind relativ neu auf dem Markt und da wir mit den Lillydoo Windeln ja so zufrieden sind, dachten wir, müssen die Wickelunterlagen auch nicht schlecht sein. Und die sind echt super. Sie sind wie auch die Windeln ohne Parfüme oder Lotionen und sie sind vor allem wunderbar flauschig und weich.
In San Francisco mussten die Wickelunterlagen auch schon als Decke herhalten. Nach dem ersten Teil unserer Fahrradtour hat sich Muddi nämlich völlig ko am Fotospot vor der Golden Gate Brücke auf die Wiese fallen lassen nur um Sekunden später festzustellen, dass die Wiese nass ist. Um den Kindern beim Posieren fürs Familienfoto den nassen Hintern zu ersparen, habe ich kurzerhand eine Wickelunterlage zerrissen (auch wenn das nicht ganz so einfach war) und die Kinder darauf gesetzt. Ging wunderbar.
Übrigens tragen die Wickelunterlagen (wie auch die Windeln) von Lillydoo die Kennzeichnung “OEKO-TEX® CONFIDENCE IN TEXTILES – STANDARD 100 – Geprüft auf Schadstoffe“, welche die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Unterlagen bestätigt. Weißte bescheid! Da kannste dein Baby oder Kleinkind also ganz unbedenklich drauf strampeln und liegen lassen.
Der Jetlag
Der Jetlag ist auch so ein Thema was euch immer brennend interessiert. Dazu muss ich sagen: Wir haben IMMER Jetlag. Egal, ob auf dem Hinweg oder auf dem Rückweg. IMMER. Und ich hasse ihn. Diesen Jetlag.
Dieses Mal war es aber erstaunlicherweise erträglich und vor allem recht kurz. Die ersten beide Nächte in Kalifornien waren anstrengend. Beide Kinder waren mitten in der Nacht für mehrere Stunden und morgens auch sehr zeitig wach. Die dritte und vierte Nacht wurde zwar durch geschlafen (außer die Mini Chefin natürlich – die schläft ja wie ihr wisst NIE durch), aber morgens waren beide Kinder weiterhin sehr zeitig wach. Aber der fünften Nacht hatte es sich eingependelt und wir hatten wieder unseren normalen Rhythmus.
Zurück nach Deutschland ist es mit dem Jetlag bei uns immer schlimmer. Wenn wir landen, versuchen wir den ganzen Tag wach zu bleiben. Auf der Fahrt nach Hause vom Flughafen hat die Mini Chefin geschlafen. Der Mini Chef nicht, denn der war so glücklich, dass seine Omi ihn abgeholt hat, dass er sie auch die komplette Fahrt zugequatscht hat. 😉
Zuhause angekommen haben wir uns sofort beschäftigt. Es gab Mittag, es wurde gespielt, wir haben die Koffer ausgepackt und waren auf dem Spielplatz. Beide Kinder haben wunderbar durchgehalten und sind dann Abends auf der Couch beide komatös um kurz vor 19.00 Uhr eingeschlafen. Ich konnte beide hoch ins Schlafzimmer tragen ohne das sie aufgewacht sind. Die Freude darüber hielt aber nicht lange an, denn erst war die Mini Chefin wach und dann gesellte sich auch der Mini Chef dazu. So verbrachten wir also die ersten drei Nächte für jeweils mehrere Stunden spielend in den Kinderzimmern
Nach knapp einer Woche hatte sich der Tag-Nacht-Rhythmus aber eingependelt und alles war wieder beim Alten.
Und nun…nun bereiten wir uns auf den nächsten Langstreckenflug vor. Wieder nach LA und auch noch dieses Jahr. Dieses Mal sehe ich allem aber viel gelassener entgegen. Am Tag des Fluges werde ich sicherlich wieder etwas nervös sein. Das ist ja auch normal, denn es ist eine sehr weite Reise. Dennoch weiß ich, dass ich 1. eh nichts ändern kann egal was kommt und 2. irgendwann auch 11 Stunden Flug vorbei sind.
In diesem Sinne kann ich euch immer wieder nur ermutigen: Steigt in den Flieger, das Auto oder den Zug und reist. Zeigt euren Kindern die Welt. Traut euch, denn es lohnt sich. Und es muss nicht die USA sein. Deutschland hat auch wunderbare Ecken zu bieten. Oder Europa. So viel Schönheit wartet auf euch. Reisen mit Kindern ist einfach unbezahlbar. Diese gemeinsame Zeit ist so schön und wird euch für immer in Erinnerung bleiben.
Erzählt doch mal von euren Reisen! Wo ward ihr schon überall mit euren Kindern? Oder wo plant ihr, noch hinzufahren oder hinzufliegen?
Ich stelle also fest: Mit Kinderaugen betrachtet, freue ich mich schon sehr, wenn wir bald wieder nach Amerika fliegen. Ich kann jetzt nämlich noch mehr Englisch. Ich kann jetzt auch schon richtige Sätze auf Englisch sagen. Mama sagt dann immer, dass das gut sei, denn so kann ich mich fast überall verständigen.
Eure Dajana
In Zusammenarbeit mit Lillydoo.
3 Comments
Alina
2. August 2017 at 11:45Die USA ist ja so ein riesen Traum von mir, bisher dachte ich – gerade wegen der kleinen Kindern ein utopischer Traum. Du hast mich umgestimmt. Vielleicht werde ich nun also doch mal etwas sparen und die Reise angehen. Ich möchte so gerne in die USA.
Liebe Grüße, Alina
Mit Kinderaugen
2. August 2017 at 13:37Liebste Alina, ick kann dir das nur empfehlen. Die USA sind so ein kinderfreundliches Land und es gibt unfassbar viel zu entdecken. Und der lange Flug lohnt sich, denn man wird definitiv dafür belohnt am Ende.
Timo
14. Juli 2018 at 22:275 Wochen USA! Ein Traum! Da kriege ich direkt Lust auf Urlaub! Danke dafür. 🙂
Beste Grüße
Timo