Hallöchen!
Jeden Abend läuft bei uns das gleiche Ritual ab: Wir gehen gemeinsam hoch ins Schlafzimmer. Wir suchen gemeinsam ein Buch aus und lesen es gemeinsam vor. Wir sprechen meistens noch kurz gemeinsam über den Tag oder was uns am Tag bewegt hat. Wir suchen gemeinsam ein Hörspiel aus. Wir kuscheln uns gemeinsam unter die Decken und die Kinder schlafen gemeinsam mit uns an ihrer Seite ein.
Gemeinsam.
Unser Abendritual läuft immer gemeinsam ab. Generell glaube ich, dass wir als Familie sehr viel gemeinsam tun und das wir sehr viel Zeit mit unseren Kindern verbringen.
Und dennoch gehen mir Abends im Bett, wenn ich meine friedlich schlafenden Kinder betrachte, oft Fragen im Kopf herum: “Habe ich heute genug Zeit mit den Beiden verbracht? War ich immer voll und ganz für sie da? Habe ich ihnen genügend Aufmerksamkeit geschenkt?”
Meine Mama hat schon so oft zu mir gesagt: “Dajana, so viel Zeit wie du mit deinem Kindern verbringst, konnte ich nie mit dir verbringen.” Das heißt nicht, dass meine Mama nicht für mich da war. Im Gegenteil. Ich erinnere mich an so viel wunderbare Spiel- und Familienzeit. Aber dennoch ist es nun mal eine Tatsache, dass ich von Anfang an eine intensivere Zeit mit meinen Kindern verbringen konnte. Das liegt zum einem natürlich an meiner Selbstständigkeit und der Möglichkeit, dass ich meine Zeit frei einteilen kann.
Der Nachmittag gehört immer den Kindern. Wir essen zusammen Mittag, machen Hausaufgaben, spielen, gehen auf den Sport- oder Spielplatz. Auch die Wochenenden werden als Familie verbracht. Unterbrochen wird diese wertvolle Familienzeit durch Aufgaben die erledigt werden müssen, aber ansonsten steht die Familie klar im Vordergrund.
Ich würde also behaupten, dass ich bzw. das wir wirklich viel Zeit mit den Kindern verbringen. Und dennoch frage ich mich oft, ob es genug Zeit war? Ob ich aufmerksam genug war? Ob ich immer zugehört habe, wenn der Mini Chef oder die Mini Chefin etwas berichtet haben?
Warum also ist das so? Warum plagt uns Eltern das schlechte Gewissen, ob wir ausreichend Zeit mit unseren Kindern verbracht haben? Warum machen wir uns selber so einen Druck, immer mehr leisten zu müssen?
Oft nehme ich mir vor, mich nicht vom schlechten Gewissen plagen zu lassen. Es gibt nämlich keinen Grund dafür. Wir alle geben tagsüber unser Bestes. Wir alle sind für unsere Kinder da. Wir alle spielen und beschäftigen uns mit unseren Kindern. Wir alle sind gute Eltern. Jeder auf seine Art und Weise. Das sollten wir uns immer wieder und wieder sagen.
Schauen wir uns unsere Kinder nämlich an, wenn sie friedlich schlafend neben uns liegen, können wir es ganz deutlich sehen: Sie sind glücklich. Sie sind glückliche Kinder die von uns geliebt werden. Und genau das ist es was zählt.
Es ist nicht schlimm, wenn wir auch mal “nein” sagen, wenn wir mal schimpfen oder uns streiten. Wenn wir an manchen Tagen nicht so viel Zeit zum Spielen haben, da es im Haushalt eine Menge Arbeiten zu erledigen gibt. Es ist nicht schlimm, denn unsere Kinder wissen das wir sie lieben und nur darauf kommt es an. Wir lieben sie. Und das wissen sie.
Also schieb dein schlechtes Gewissen zur Seite. Red dir nicht ein, dass du nicht genug für deine Kinder da warst. Das du mehr hättest mit ihnen spielen sollen. Du bist für sie da und das wissen sie. Du bist ihr Fels, ihr Rückzugsort, ihre Sicherheit. Und das wissen und spüren sie. Und zwar jeden Tag
Ich stelle also fest: Mit Kinderaugen betrachtet, finde ich es schön, wenn Mama und Papa viel mit mir spielen. Es ist aber auch nicht schlimm, wenn sie mal keine Zeit haben. Sie haben mich ja trotzdem ganz doll lieb.
Eure Dajana